Wer die aktuellen „Hardcore“ Trendsportarten kennt, weiß, dass die verschiedenen Trainingseinheiten teilweise mit Namen versehen werden. D.h. dass mehrere Übungen aneinandergereiht werden, deren Wiederholungszahlen definiert und mit einem Namen wie z.B. „Aphrodite“, „Zeus“, etc. getauft.
Das ist wirklich eine super Idee. So lässt sich ein Workout wesentlich einfacher einprägen und man kann sich besser daran erinnern, wenn man mit seinem Training loslegen will. Dann kann ich also sagen, mein WOD (Workout of the day) ist heute: Name xy.
Ich werde jetzt auch ein Workout „Taufen“.
Und zwar das Workout, dass JEDER von uns schon durchgemacht hat. Viele von euch da draußen trainieren es tag täglich hart und für mehrere Stunden. Gnadenlos und ohne Pause! Es ist sogar im Schulsystem integriert und fester Bestandteil des Lehrplans. Klasse, dann kann man ja davon ausgehen, dass unsere Gesellschaft durchweg in dieser Beziehung durchtrainiert ist. Sozusagen alles Top Athleten. Ich meine, wer täglich 8 – 10 Stunden hart trainiert, der wird definitiv Fortschritte machen.
Dieses WOD – Workout of the day, … nein dieses WOeD Workout of EVERY day taufe ich hiermit mit dem Namen:
„Q U A S I M O D O“
Und Du bist darin super trainiert. Keine Frage! Denn das Training hat spätestens mit dem Tag Deiner Einschulung begonnen.
Die Lehrer haben Dich gnadenlos für viele Stunden auf einen Stuhl verbannt, der für manche Deiner Klassenkammeraden viel zu groß, für die anderen viel zu klein war. Da haben sie Dich dann Sitzen lassen. 5 – 6 Schulstunden und mehr am Tag. Du wurdest und wirst noch immer, systematisch zu einer Quasimodo-Körperhaltung hintrainiert.
– Schau einfach mal Deine Klassenkammeraden oder Deine Arbeitskollegen von der Seitansicht an. Dann kannst du erkennen, warum das Workout „Quasimodo“ getauft wurde! –
Von Jahr zu Jahr wurden diese „sitzenden Stunden“ immer mehr. Endlich war die Schule vorbei, schwupps, ging es für viele ins Studium oder in die Ausbildung. Schon wieder sitzen. Wer bis in dieses junge Alter von 20 bis 26 Jahren noch keine Fehlstellung hat oder sogar schon Probleme, ist ein anatomisches Wunder.
Wie auch?! Sollen wir mal die „sitzenden Stunden“ vom Tag Deiner Einschulung bis zum Abschluss Deines Studiums oder Ausbildung hochrechnen? Neee, dazu braucht man ja ein Mathestudium. Aber man braucht nicht viel Verstand um zu kapieren, dass es sehr sehr viele Stunden sein müssen.
Jetzt aber ab zum Sport!
Zum Ausgleich geht es dann ein, bis zweimal die Woche in den Sport. Am besten Hardcore! Vollgas und ohne Kompromisse. Man muss ja so eine sitzende Woche ausgleichen.
Wer also wirklich denkt, dass er nach jahrelangem harten „Quasimodo-Training“ einfach so bei einem harten Training und/oder auf One-Size-Fits-All-Kraftmaschinen im FitnessStudio oder sonst wo Gas geben kann ohne in kurzer Zeit mit ernsten Verletzungen oder anderen Problemen davonzulaufen, dem…
Augen auf Leute. Wir sollten trainieren was uns gut tut, was uns besser macht, was uns Energie gibt. Nicht das was uns kurzfristig fertig und auf allen Vieren aus dem FitnessStudio krabbeln lässt.
Du kannst einfach nicht erwarten als Sitz-Athlet, BüroSportler, Desk-Jokey ein Training zu absolvieren, welches für die Navy Seals Special Forces auch schon hart wäre. Wake the F#*k up!
Und falls Du diesen Text gerade im Sitzen liest, dann steh einfach kurz auf und strecke Dich ein bisschen.
Jeder Schritt Bewegung zählt.
Euer
ROBIN