In meiner Ausbildung zum Bürokaufmann in den Jahren 1993 – 1996 ist mir eines immer wieder aufgefallen.
Eines der wichtigsten Gesprächsthemen im Büro ist der Jahresurlaub. Monate davor und natürlich auch Wochen und Monate danach.
Man unterhält sich darüber, in welche exotischen Länder man reisen könnte, mit was für einem Aufwand und wie lange, teilweise auch, um den anderen Kollegen seinen „Status“ zu verdeutlichen.
Wer danach nicht bruzelbraungebrannt zurückkam, war nicht im Urlaub! Also musste man solange wie möglich so braungebrannt wie möglich bleiben, um auch Jedem solange wie möglich zu zeigen, dass man im Urlaub war.

Auch die Redewendung „Ich brauche Urlaub“ (meist mit einem Seufzer abgeschlossen), weist nur darauf hin, dass man im Moment wohl etwas zu sehr unter Strom steht und nach Erholung sehnt.

 

Das Licht am Ende des Tunnels

Viele gehen zur Arbeit nur mit dem Feierabend im Kopf. Unglaublich Viele haben ab Sonntagabend nur noch ein einziges Ziel: Freitagabend und somit Wochenende.
Dann stehen auch noch die Brückentage und verlängerten Wochenenden hoch im Kurs, aber am meisten zählen die großen, langen Jahresurlaube. Zwei bis drei oder vier Wochen weg.

Wer mit dieser Denkweise zur Arbeit geht, sollte sich grundsätzlich mal Gedanken machen, ob das nicht schon tote Lebenszeit ist.
Hier ein kleiner Beitrag dazu:

Zombie

 

Think PitStop

In diesem Beitrag hier, will ich Dir aber grundsätzlich eine andere, nein, eine weitere Perspektive auf Erholung geben. Nie im Leben würde ich sagen, dass der Feierabend, das Wochenende oder der Jahresurlaub nicht zur Erholung zählt. Natürlich tun sie das! Aber ist das alles?

Erholt bedeutet, dass ich energievoll bin in dem was ich tue. Dann macht das was ich tue auch wesentlich mehr Spaß. Und nicht nur das, ich werde auch in dem was ich tue wesentlich besser sein.

Oder wie läuft bei Dir ein Tag besser: Ausgeschlafen oder übermüdet?

 

Formel 1

Sodedle, jetzt schmeiß ich Dich mal in ein anderes Umfeld.

Stell Dir vor, Du wärst professioneller Tennisspieler, Fußballerin, Rennfahrer oder Fitnessathletin.
Warum bekommen Tennisspieler während ihres Matches nach jedem zweiten Spiel eine Pause? Sie dürfen sich auf die Bank setzen und dann die Seite wechseln.

Warum gibt es im Fußball eine Halbzeitpause? Warum im Handball?

Warum bekommen diese Sportler während ihrer HighPerformance eine kurze Pause?

 

Können die mit der Pause nicht bis zum Feierabend warten, wie jeder „normale“ Mensch auch?

 

Hey, warum machst Du im Krafttraining zwischen den Sätzen Pausen? Warum machst Du nicht alle Wiederholungen nacheinander und gehst dann nach Hause?

Wenn Du also Deine Perspektive auf den Beruf eines Sportlers legst, ist es die normalste Sache der Welt, sogar während seiner HighPerformance, mal kurz eine Pause zu machen.

 

Ich komme Dir noch mit einem viel besseren Beispiel.

 

PitStop

Ein Formel 1 Rennen dauert vielleicht irgendwo zwischen 60 und 90 Minuten. Ganz egal. Mensch und Maschine sind für diese Zeit auf absoluter Höchstleistung. Sie fahren wie die Wilden für diese Zeit über die Rennstrecke.

ABER, kein einziger Fahrer hätte nur den Hauch einer Chance das Rennen zu gewinnen, wenn er nicht seine PitStops machen würde. Diese PitStops, teilweise nur für wenige Sekunden, entscheiden über Sieg oder Niederlage. Eines ist klar, ohne PitStop wäre der Sieg des Rennens absolut unmöglich.

 

Was auch immer in den PitStops, Satz- oder Halbzeitpausen gemacht wird. Sie sind dazu da, dass der Sportler seine High Performance / seine Leistung beibehalten, bzw. sogar justieren und verbessern kann. Sich noch besser auf das Spiel, den Gegner, die Strecke, die Verhältnisse, die Taktik und sonst noch alles Spielbestimmende, einzustellen.

Was für eine geniale Idee so ein PitStop.

 

Leistungssportler in Deinem Beruf

Für mich ist jeder ein Leistungssportler. Du bist vielleicht Leistungssportler als Werkzeugmechaniker oder Du bist Leistungssportlerin als Kommunikationsexpertin oder als Programmierer, IT´ler, Sachbearbeiter, usw.

Acht bis Zehn Stunden am Tag bei der Arbeit sind keine Seltenheit.
Vollgestopft mit Meetings, Gesprächen, Telefonaten, Deadlines, usw…. Wir laufen teilweise für diese acht bis zehn Stunden auf Hochtouren.

Warum solltest also Du nicht auch auf PitStops zurückgreifen dürfen?!

Kurz mal die Gedanken sortieren, bevor es ins nächste Gespräch geht. Kurz mal etwas bewegen, bevor es ins nächste Meeting geht. Kurz mal whatthefuckever, bevor es in den nächsten Teil des Spiels – äh… Entschuldigung „Arbeit“ – geht.

Würde das nicht auch total Sinn machen?

Würde das nicht auch Deine Performance wesentlich beeinflussen und über Sieg oder Niederlage mitentscheiden?

Was sind Deine PitStops?

 

 

P.S. Was meinst Du, wie wichtig ist es, dass jeder im Mechaniker-Team absolut bei der Sache ist? Dürfte er sich es leisten, unkonzentriert, übermüdet, energielos und schlaff auf das Formel 1 Auto zu warten? Du darfst entscheiden.

 

Artikelbild von: https://pixabay.com/de/users/ben_faist-3239028/

 

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