[Erstveröffentlichung: Mai 2020]
Es ist wirklich interessant immer etwas älter zu werden.
Lebenserfahrung kann Dir einfach keiner beibringen. Die musst Du erleben und vor allem auch wahrnehmen.
Manche Dinge passieren einfach nur mit dem Älterwerden, bzw. in verschiedenen Lebensphasen
In der Jugend zum Beispiel, so in den späten Teenagerjahren, da ist man nie bis selten auf einer Hochzeit eingeladen. Dann kommst Du in die Mitte Zwanziger und Du musst fast jedes Wochenende auf einer Hochzeit tanzen.
Auch bist Du bis zum Ende Deiner Zwanziger selten bis nie auf einer Beerdigung. Doch dann so gegen Mitte der Dreißiger fangen auch die an sich zu häufen. Das ist total ungewohnt und man muss sich da erstmal zurrechtfinden.
Ich selbst kann ja nur bis Mitte der Vierziger sprechen, da bin ich gerade. Aber was mir ganz viel in den letzten Jahren auffällt, dass viele wirklich Probleme haben. Sei es Depressionen, Krankheiten oder natürlich viel Durcheinander in Kopf, was sie machen sollen, was sie Glücklich macht. Viel Nachdenken über das Leben.
Ist ja auch klar, man hat ja schon einen großen Happen Leben erlebt.
The masked self
Einer der Gründe, warum viele Menschen in einem etwas vorangeschrittenen Lebensalter in eine solche Situation kommen ist der, dass sie ihr Leben lang viele Masken getragen haben. Dauernd verschiedene Rollen gespielt haben (mussten) aber selten die eigene Rolle auf die Bühne des Lebens gebracht haben. (Authentizität)
Es geht ja schon los in der Schule. Wir müssen uns anpassen, den anständigen, ruhigen und aufmerksamen Schüler zu spielen. Oder im Freundeskreis. Was für ein Standing habe ich dort, welches würde ich gerne haben? Ob das sich dann in Klamotten oder Autos widerspiegelt.
Der Job. Oh Gott, der Job. Da muss ich natürlich ganz jemand anderes sein, sonst werde ich dort nicht anerkannt. Die Partnerin oder der Partner. Die Kinder oder auch den Eltern gegenüber. In sämtlichen Beziehungen zu anderen, selbst zu unseren Haustieren, spielen wir eine Rolle. Entweder die eigene oder eine andere.
Ach ja, das große Problem ist ja, dass wir die Rollen regelrecht spielen müssen, uns bleibt gar nichts anderes übrig. Sie helfen uns besser „durch unser Leben“ bzw. durch dieses „Beziehungsverhältnis“ zu kommen. Krasse Situation.
Vor allem hat man solche Gedanken (die Du hier gerade in diesem Artikel liest) eher nicht in dem Alter (Teenager +), wo man sich viele Rollen aneignet, die einem sehr lange durchs Leben begleiten werden.
Prävention durch Maske absetzen
Zwar muss man in der aktuellen Zeit (Covid19) zur Prävention Masken aufsetzen, doch das meine ich nicht.
Ich meine, dass Du zur Prävention Deine Maske so früh wie möglich absetzen musst.
Eigenwahrnehmung und Selbstreflexion sind auch hier wieder ein ganz wichtiger Schritt. Vor allem wenn man noch in seinen Zwanziger oder Dreißiger steckt.
Je früher ich erkenne, dass ich schon wieder eine neue Maske trage, bzw. eine Rolle spiele, die nicht viel mit mir selbst zu tun hat, ist Vorsicht geboten! Je länger ich diese Maske tragen werde, desto schwerer wird es für mich sie irgendwann abzulegen. Sie wächst mir förmlich ans Gesicht an.
Je länger und je mehr ich diese, von mir fremden Rollen spiele, desto weiter entferne ich mich von meiner eigenen Rolle.
Tja, und dann bist Du nun Mal in Deinem etwas voran geschrittenen Lebensalter und ohne das Du es willst, drückt es immer mehr diese Eigenschaften raus, die Du durch diese Masken und Rollenspiele lange unterdrückt hast.
Sie machen Dir dann schwer zu schaffen. Sie können sich ausdrücken durch Depressionen, Krankheiten, Lustlosigkeit, Zurückgezogenheit usw.
Ich würde mich freuen, wenn Du Dir bei Gelegenheit mal Zeit nimmst, darüber nachzudenken.
Viel Spaß dabei.
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