Es gehört wohl mit zu den schwierigsten Aufgaben, für fünf, zehn oder 15 Minuten ruhig stillzusitzen und einfach nur ein- und auszuatmen.

Schwierig auf vielen Ebenen und somit mit vielen Hürden, die zu überwinden sind. Aber vor allem auf der mentalen Ebene wird es zum Extremsport.

Ich denke, dass die meisten, die diesen Text hier lesen, noch nie 15 Minuten in einer „Meditationsposition“ gesessen sind und einfach nur geatmet haben. Allein daran erkennt man schon, wie schwer es sein muss. Warum? Sitzen und atmen sind absolut kostenlos und man kann es überall machen. Es ist absolut anwenderfreundlich. Das heißt, es gibt aufgrund der körperlichen Herausforderung eigentlich niemanden, der das nicht machen könnte und kosten tut es auch nichts. Trotzdem machen es die wenigsten.

Das kann also nur etwas damit zu tun haben, dass man gedanklich, also auf der mentalen Ebene, sich dagegen wehrt. Aus welchen Gründen auch immer. Man findet immer genug Gedankengut (Gründe und Argumente) in seinem Kopf, um sich eben nicht für 15 Minuten hinzusetzen und ruhig zu werden.

Warum denke ich, dass es so wichtig ist, hin und wieder seinen Kopf zur Ruhe zu bringen?

Warum denke ich, ist es so wichtig, seine Gedanken zu reduzieren. Nicht an ihnen hängenzubleiben. Einfach nur sitzen, atmen und die Gedanken so schnell wieder ziehen lassen, wie sie gekommen sind. Warum denke ich, ist das so wichtig?

 

Du bist der Facility Manager

Stell Dir vor, Du bist die Reinigungsfachkraft (Facility Manager) von einer gut besuchten Bar. Du bist verantwortlich dafür, dass es immer sauber ist, aber auch, dass die Bar in Schuss bleibt. Du musst also auch Dinge reparieren, neue Ideen umsetzen, dekorieren und so weiter.

Du hast aber ein Problem. Die Bar ist 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche immer gut besucht. Sie ist immer voll bis oben hin 24/7.

Du bist also die ganze Zeit damit beschäftigt, hinter den Gästen herzuräumen. Du musst Gläser wegbringen, Schmutz aufsammeln, umgekippte Getränke aufputzen und und und. Du findest niemals die Bar leer und ohne Gäste vor. Du findest niemals die Zeit die Bar in Ruhe zu sehen, um Dich mal umzuschauen, was zu reparieren ist, was Du neu dekorieren könntest, und was verbessert werden muss.

Du bist ständig damit beschäftigt, mit den Gästen die Dich beschäftigen.
Du bist zwar ständig am arbeiten, kommst aber nicht voran.

 

Und genau so sehe ich das auch mit den Gedanken im Kopf.

 

Bringe Deine Gedanken zur Ruhe

Wir sind alle ständig in unserem Kopf damit beschäftigt, die Informationen zu bearbeiten, mit denen wir den ganzen Tag bombardiert werden. Wir haben ständig tausend Dinge im Kopf, die erledigt werden müssen. Wir wälzen zu jeder Sekunde (gefühlte) Tonnen von Gedankengut in unseren Köpfen von links nach recht und rauf und runter.

Wir sind ständig mit den Gedanken beschäftigt, die uns beschäftigen.
Du denkst die ganze Zeit viel nach, hast aber das Gefühl auf der Stelle stehen zu bleiben.

 

  • Wie willst Du Raum für Neues in Deinem Kopf finden, wenn Du ihm kein Raum für Neues schaffst?
  • Wie willst Du andere Denkstrukturen aufbauen, wenn Du immer nur mit den aktuellen und alten Denkstrukturen beschäftigt bist?
  • Wie willst Du neue Perspektiven aufnehmen, wenn Du immer nur an Deine alten Perspektiven denkst?

Da liegt vielleicht auch der Punkt, den viele nicht verstehen. Man meint ständig, man muss viel nachdenken, wenn man ein Problem lösen will. Man muss sich viele Gedanken machen, um einen Einfall zu bekommen. Ich kann verstehen, es ist schwer zu verstehen, aber die besten Einfälle kommen einem immer doch, wenn man nicht über das bestimmte Problem nachdenkt. Wenn Dein Kopf nicht mit dem Gedankengut des bestimmten Problems beschäftigt war.
Das ist auch schon jedem von uns passiert. Unter der Dusche, beim Spazierengehen, beim Lesen eines Buches und so weiter.

 

Und genau deswegen denke ich (und auch viele weitere Millionen von Menschen auf diesem Planeten), dass es enorm wichtig ist, sich hin und wieder hinzusetzen und seine Gedanken zur Ruhe zu bringen.

Ist das einfach? Ganz klar nein!
Ist es die Anstrengungen wert? Ganz klar ja!

Gerne schließe ich mit den Worten des großen niederländischen Eisbade-Philosophen Wim Hof ab:

„Breathe Moterfucker Breathe!“
Zur Serie:

Mentale Gesundheit vs. Körperliche Gesundheit – Die Serie

Mentale Gesundheit vs. Körperliche Gesundheit (MGvsKG) – Die Serie

 

 

 

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