Ein wunderschönes Lied, ein fantastisches Gemälde oder ein Theaterstück. Wir erfreuen uns daran und bewundern die künstlerischen Fähigkeiten der Autoren, Schauspieler oder Musiker. Wir gehen in Musen, auf Konzerte oder ins Theater, um sie zu hören oder anzuschauen.
Als ich gestern im Auto saß, lief „The Piano Man“ von Billy Joel im Radio. Ein ganz tolles Lied. Klavierkomposition und Text passen wie die Faust auf´s Auge.
Folgende Textzeile fachte bei mir einen Gedanken an, den ich hier mit euch teilen will.
Der Hintergrund der gleich folgenden Textzeile aus dem Lied ist der, dass der Besitzer der Bar ganz genau weiß, dass die Gäste wegen dem Piano Man, also dem Klavierspieler in seiner Bar kommen, der am Samstagabend in dort spielt. (Das Lied wird aus der Sicht des Piano Man gesungen.)
„´Cause he knows it is me, they been coming to see to forget about life for a while.”
(Übersetzt: Er weiß genau, dass die Gäste kommen, um mich zu sehen, damit sie ihr Leben für eine Weile vergessen können.)
Was hat mich an dieser Textzeile so berührt?
Ich versuche das oben gesagte gleich zusammen zu fassen.
Wir gehen auf Konzerte, ins Theater oder Museen, um das eigene Leben für ein bisschen, wenigstens für eine kurze Zeit zu vergessen. Wir lenken uns dadurch vor uns selbst ab. Beschäftigen uns eben nicht mit uns selbst. Jedoch das, was der Musiker, der Maler oder der Schauspieler gerade präsentiert, aufgenommen oder gemalt hat, konnte er nur in einem Zustand tun, in dem er vollkommen bei sich war/ist. Im sogenannten Flow-Zustand. Absolut tief in sich. Er tut die eine Sache.
Für mich der interessante Gedanke ist der: Um unser eignes Leben etwas zu vergessen, lenken wir uns am liebsten damit ab, dass wir Menschen bewundern, die absolut tief im eigenen Leben drin sind.
Ich finde das einen tollen Gedanken.
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