Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese Zeilen im Moment ein paar Leute lesen, die schon ganz wild drauf sind dagegen zu argumentieren, egal was hier stehen wird. Warum? Weil das Thema „Back Squat Ja oder Nein“ ein heikles und heißes Thema ist. Aber egal. Wie fast alle unsere Blogeinträge, sollen sie zum selber Denken anregen!

Durch einen Fall im Bekanntenkreis inspiriert, habe ich mal unsere Trainerin Melanie darauf angesetzt einen kleinen Versuch zu unternehmen und ihre Gedanken dazu niederzuschreiben.

There you go, besser hätte ich es nicht formulieren können!

BackSquat or Not?

(von Melanie Heilemann)

Jeder, der bei SportCodex trainiert weiß, wie sehr wir Trainer auf eine saubere Ausführung der Bewegung achten. Getreu dem Motto: „Move well, than move often“ (Gray Cook) legen wir in unseren Trainings immer Wert auf eine gute Beweglichkeit aller Gelenke und was sonst noch dazugehört um sich optimal bewegen zu können.
Eine gute Körpergewichtskniebeuge ist z.B. ein absolutes „Muss“, um sich sicher im Alter bewegen zu können und Stürze, vor allem im hohen Alter, zu vermeiden.

Ganz oft sehen wir jedoch Leute, die sich viel zu viel Gewicht auf eine Langhantelstange auflegen und mit diesem Gewicht (oftmals in Höhe des eigenen Körpergewichts) im Nacken eine Kniebeuge (Back Squat) ausführen. Und dann beschweren sich genau diese Leute irgendwann über Kopfschmerzen, Verspannungen im Nacken oder sogar ein Taubheitsgefühl in den Armen oder Fingern!

Autsch!

Die Bilder zeigen, wo sich die Stange befindet, wenn man versucht solch eine Kniebeuge zu imitieren. Seht ihr auch die Druckstellen im Nacken? Jetzt stell dir vor du hast noch weitere 40-60kg darauf liegen? Kann das gut sein?

Man muss kein medizinisches Genie sein um zu erkennen, dass diese schwere Eisenstange irgendwie auf der Wirbelsäule aufliegt. Und dann auch noch auf der Hals- bzw. im oberen Anteil der Brustwirbelsäule. (… ja ja, wenn man die Technik richtig ausführt liegt die Stange nicht auf der Wirbelsäule… jedoch tut sie es trotzdem bei genau diesen Leuten...)

Quelle: Naturheilpraxis-Neumarkt.de

Perspektivenwechsel:
Manuelle Therapeuten, die mit der Halswirbelsäule arbeiten, müssen ganz genau schauen, mit wieviel Druck sie arbeiten können/müssen um keine Strukturen/Wirbel zu verschieben. Eine Langhantelstange mit 40 kg+ Gewicht in diesem Bereich ist, so würde ich mal behaupten, sehr viel Druck.

Zu was Wirbelverschiebungen in diesem Bereich führen können, seht ihr auf dieser Übersicht der Wirbelsäule. Orientiert euch an C6, C7, TH1 und TH2. (Bildquelle: Naturheilpraxis-Neumarkt.de)

 

Dazu kommt noch, dass die Kniebeuge nicht immer sauber ausgeführt wird, da aufgrund mangelnder Beweglichkeit im Schultergelenk (das Gewicht muss irgendwie festgehalten werden), sowie im Hüft- und Sprunggelenk die Bewegung irgendwie kompensiert wird. Und das ist eine „Misshandlung“ für den eigenen Körper.

Im Prinzip muss man sich fragen:
Wann ist diese Bewegung im Alltag wieder zu finden und WARUM muss ich eigentlich mit viel Gewicht im Nacken eine Kniebeuge ausführen?
Einen Wäschekorb, eine Sprudelkiste oder einen Arbeitskoffer setze ich mir doch auch nicht in den Nacken!

Fazit:

Trainiert Kniebeugen!
Aber versucht doch mal eine andere Variante und nehmt das Gewicht, zum Beispiel mit einer Kettlebell, nach vorne. Es ist auf alle Fälle gesünder für eure Wirbelsäule als mit dem Gewicht im Nacken!

Eure Meli

 

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